Die Wohnanlage liegt an einer breiten, heute verkehrsberuhigten Strasse. Die Strasse kreuzte einst zusammen mit der Kindhauserstrasse die Zürcher- Usterstrasse. An der Kreuzung wechselten die beiden langen Strassenzüge die Namen. In den 70er Jahren durch die Autobahn entzwei geschnitten, wurde die Stationsstrasse zu einer verkehrsberuhigten Sackgasse mit einem viel zu weiten Baulinienabstand (der aus der Zeit vor dem Autobahnbau stammte).
Unsere Aufgabe bestand darin auf einer Parzelle mit einem bereits bestehenden Haus zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Der breite Baulinienabstand droht, die Bausubstanz auseinander zu reissen. Dieser Entwicklung wollten wir entgegenwirken, allerdings im bescheidenen Rahmen einer kleinen Parzelle. Der Altbau überstellt die Baulinie und steht gleichsam "im Strassenraum". Er reduziert dadurch die breite Korridorwirkung der Strasse. Durch die Kombination Altbaues - Neubau konnten wir diese Wirkung beibehalten.
Das alte Haus haben wir von allen im Laufe der Zeit lieblos hinzugefügten Anbauten befreit und ihm die ursprüngliche Grundform aus dem Jahre 1921 zurückgegeben. Der ursprüngliche Eingang dient mit dem Vorgarten zusammen als Zugang zur erdgeschossigen Wohnung. Farblich und materialmässig stimmten wir das alte Gebäude mit dem Neubau ab und erhielten gestalterisch ein Ganzes. Alle Wohnungen sind erdgeschossig über einen Zugangsgarten erreichbar. Auch haben alle Wohnungen reichlich bemessene Wohngärten und Wohnterrassen.
Wir fügten die alte und die neue Bausubstanz als autonome, klar lesbare Teile gestalterisch zu einem Ganzen zusammen. Sie sind einzig verbunden durch die Einfahrtrampe zu Unterniveaugarage und die Brücke im Obergeschoss. Die Brücke ist zugleich Wohnungszugang. Sie verbindet die 5 1/2-Zimmer Altbauwohnung in den beiden oberen Geschossen mit ihrer Terrasse auf dem Neubau und ist zugleich von der Strasse her über eine Aussentreppe erreichbar.